Wie entsteht eigentlich Wolle – und was zum Teufel sind «Tschäggättä»? Auf diesen Ausflügen im Emmental und im Wallis erfährt man nicht nur das, sondern legt gleich selbst Händchen an.
Wie übergrosse Höcker ragen die Jurten zwischen grasenden Wolltieren aus der Ebene: Das Bett im Mongolenzelt ist zwar bereit, aber der Tag bei «Spycher Handwerk» ist noch «lammjung». Familie Grädel, welche die Schaffarm seit über 35 Jahren betreibt, fädelt Aktivitäten ein, bei denen man sich gerne «in die Wolle kriegt»: Auf dem «Weg der Wolle» (kostenlos, ohne Voranmeldung), der durch den Betrieb führt, erlebt man den Prozess von der Schur bis zum Kleidungsstück. Auch Kinder haben dabei nichts zu meckern, denn Lämmchen «Spychi» hält sie bei Laune. Verliert man vor lauter Impressionen den Faden, ist nun doch Schlummerzeit. Unter dem Zelthimmel lässt es sich wunderbar Nomadengeschichten spinnen, sodass bestimmt keiner «Schäfchen zählen» muss.

Spycher-Handwerk bietet Erlebnisse, die auch Kleinste unterhalten.

Mit der Bahn nach Huttwil, Fussmarsch (ca. 20 Min.) oder weiter
mit dem Bus Nr. 493 bis «Fiechten» oder «Nat. Sportzentrum». Weitere Infos zur Übernachtung findet
ihr hier.
«Tschäggättä»: Schaurig-schönes Geschnitze
Immer im Februar wüten die «Untugendbolde» im Lötschental: die «Tschäggättä». Masken, wie sie die Gestalten traditionell tragen, kann man das ganze Jahr unter Anleitung schnitzen (Schnitzkurs auf Voranmeldung). In einem Zimmer des ehemaligen Schulhauses stehen Hobelbänke und Werkzeug bereit, von den Wänden glotzen grimmige Gesellen – als Fantasieanreger. Während man aus dem 20 cm grossen Rohling einen Wüstling herauskerbt, lässt sich über den Ursprung der «Tschäggättä» rätseln, der im Dunkeln liegt. Eines sollte man gewiss nicht tun: Sich die lachenden Gesichter der Schnitzer zum Vorbild nehmen. Ob fegefeuerrot oder schiefzahnig, freundlich sind die «Tschäggättä» nämlich nie.

Schönes und Schauriges aus der Schnitzstube …

Tradition zum Aufhängen: Das selbst geschnitzte Souvenir aus dem Lötschental ist dann authentisch, wenn es furchteinflössend wirkt.
Mit der Bahn nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto bis
Haltestelle «Ferden, Schulhaus». Weitere Infos zur Anfahrt
und zum Maskenschnitzen findet ihr hier.